Zero Waste in der Modeindustrie: So klappt’s mit weniger Müll

Hast du schon einmal vom Zero-Waste-Konzept gehört? Der Ansatz ist spannend und einer, der sich durch alle Branchen und Unternehmen zieht, die mit ihrem Handeln Nachhaltigkeit vorleben möchten und einen regelmäßigen Blick auf ihren ökologischen Fußabdruck werfen. Ob Zero Waste auch in der Modeindustrie funktioniert und wie wir bei Schwabenpower versuchen, dieses Konzept umzusetzen, erfährst du hier.

Definition: Was bedeutet Zero Waste?

Zero Waste heißt wörtlich übersetzt „null Abfall“ – und das trifft den Nagel auf den Kopf. Bei diesem Konzept entstehen keine Abfälle beziehungsweise sollen keine Abfälle entstehen. Die Idee ist, dass alles, was wir produzieren und konsumieren, wiederverwendet oder recycelt wird, ohne dass etwas in den Müll wandert. Es geht darum, Produkte so zu gestalten und Prozesse so zu optimieren, dass sie entweder vollständig recycelbar sind oder gar keinen Abfall erzeugen.

Klar: So einfach ist es nicht und Zero Waste funktioniert nicht in jedem Bereich. Deinen privaten Konsum kannst du im Alltag aber so gestalten, dass wenig Müll entsteht. Das beste Beispiel dafür ist das Einkaufen ohne Verpackung: Anstatt Plastikverpackungen bei Aldi & Co. zu kaufen, gehst du zum Unverpackt-Laden (etwa dem „Oifach ohne“ in Munderkingen, nur rund 15 Minuten von unserem Ladengeschäft in Zwiefalten entfernt), bringst deine eigenen Behälter mit und füllst Lebensmittel direkt vor Ort ab.

Oder denk an Mehrwegflaschen – anstatt eine Plastikflasche nach einmaligem Gebrauch wegzuwerfen, nutzen wir (zumindest in Deutschland) diese durch das Pfandsystem vereinfacht erklärt immer wieder. Das reduziert Abfall erheblich und schont Ressourcen. 

Zero Waste ist aber mehr als Recycling: Es fordert uns heraus, von Anfang an so zu denken, dass Produkte gar nicht erst zu Abfall werden – das gibt’s auch in der Mode.

Kann Zero Waste in der Modeindustrie funktionieren?

Denn Zero Waste kann auch in der Modeindustrie funktionieren – allerdings mit gewissen Herausforderungen. Es ist schwer, wirklich gar keinen Müll oder Ausschuss (aktuell landen etwa 20 Prozent der Stoffe als Verschnitt im Abfalleimer) zu produzieren. Aber: Es gibt Ansätze, um den Abfall drastisch zu reduzieren. Hier einige Möglichkeiten:

  • Cradle-to-Cradle-Prinzip: Kleidungsstücke werden so gestaltet, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus entweder vollständig recycelt oder biologisch abgebaut werden können.
  • Wenig bis kein Verschnitt: Beim Zero-Waste-Design wird der Stoff so zugeschnitten, dass kein Materialabfall entsteht – dazu gleich mehr.
  • Altkleider-Recycling und Upcycling deiner Upcycling deiner Lieblingsstücke: Statt Textilabfälle zu entsorgen, kannst du sie in Neues umwandeln oder zur Altkleidersammlung geben.
  • Nachhaltige Materialien: Verwendung von Stoffen, die wenig Energie und Ressourcen verbrauchen und gleichzeitig länger haltbar sind.
  • Verschnitte kreativ weiterverwerten - Waschpads, kleine Geldbeutel, Utensilienbeutel, Haargummis, Stirnbänder und vieles mehr daraus nähen. So macht´s SCHWABENPOWER.
Waschpads Schwabenpower, Weiterverwerten

Zwar ist es fast unmöglich, in der Modeindustrie gar keinen Müll zu erzeugen, aber solche Maßnahmen reduzieren den Abfall doch deutlich.

Die Grundlagen des Zero-Waste-Designs in der Mode

Zur Umsetzung von Zero Waste in der Textilindustrie und um nachhaltige Kleidung zu fördern, braucht’s Kreativität und neue Designmethoden.

Prof. Paula Knorr etwa beschäftigt sich schon ihr Leben lang mit der Modeindustrie – ob als Professorin an Universitäten oder selbstständig mit eigenen Designs. Sie definiert vier Regeln, wie Zero Waste in der Bekleidungsindustrie funktionieren kann:

  • Von Groß nach Klein: Kleinere Stoffreste werden sinnvoll genutzt, indem sie zu Schrägstreifen oder Futterteilen zusammengenäht werden, anstatt neuen Stoff zu verwenden.
  • So wenig schneiden wie möglich: Abnäher und Falten ersetzen aufwendige Formnähte, um Stoffverschwendung zu vermeiden. Mehrweite wird kreativ interpretiert, sodass die Schnittteile eng aneinanderliegen.
  • Die Stoffbreite bestimmt das Design: Beim Zero-Waste-Design wird das Design vom Zuschnittprozess und der Breite des Stoffs beeinflusst – was zu einer völlig neuen Herangehensweise beim Entwerfen führt.
  • Ein Schnittmuster = eine Größe: Das Gradieren von Schnittmustern entfällt, da der Stoff bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt wird. Geometrische Einsätze können dabei helfen, verschiedene Größen zu kreieren.

Sie ist natürlich nicht die einzige Person, die in diesem Bereich „Pionierarbeit“ leistet. Holly McQuillan etwa fordert ebenfalls dazu auf, bestehende Designs und Schnittmuster zu überdenken, um schöne Lieblingsstücke ohne Stoffabfälle zu nähen und herzustellen.

Auf dem Markt tut sich etwas: Immer mehr Zero-Waste-Mode

Die Modeindustrie produziert jährlich an die 92 Millionen Tonnen Abfall. Durch Zero-Waste-Techniken lässt sich dieser Müllberg deutlich verkleinern – wie vorgestellt etwa mit speziellen Schnittmustern, die den Stoffverschnitt von den erwähnten rund 20 Prozent auf irgendetwas knapp über 0 Prozent reduzieren.

Auch bei Schwabenpower setzen wir auf Zero-Waste-Prinzipien. Wir achten darauf, dass bei der Herstellung deiner Lieblingsstücke möglichst wenig Verschnitt entsteht. Ganz lässt sich das nicht vermeiden. Diese Stoffe werden allerdings nicht weggeworfen, sondern weiterverwendet – zum Beispiel, um daraus neue Produkte wie unsere Haargummis (Scrunchis), Shopper-Taschen oder andere g´schickte Kleinteile, Gutes und Schönes, zu fertigen. 

Immer mehr Unternehmen folgen diesem Ansatz. Die Modemarke Tonlé setzt etwa voll auf Zero Waste und berichtet von deutlichen Einsparungen bei den Materialkosten. Auch große Player wie H&M, Zara und Levi Strauss beschäftigen sich mit dem Thema. Und der Markt macht mit: Studien zeigen, dass viele bereit sind, für nachhaltige Mode mehr zu zahlen. Das gibt dem Zero-Waste-Ansatz in der Mode einen echten Schub.

Fazit: Zero Waste in der Mode ist auf dem Vormarsch

Dieser Wandel zeigt: Zero Waste ist auf dem Vormarsch – wir tragen dazu unseren kleinen Teil bei. Schau gerne im Onlineshop oder bei uns in Zwiefalten vorbei und wir zeigen dir, wie aus unserem Verschnitt neue Produkte entstehen!


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