Mikroplastik in Textilien: Zu viel Plastik im Wasserkreislauf

 

Denkst du beim Waschen deiner Wäsche daran, was mit dem schmutzigen Wasser danach passiert? Zugegeben – wir natürlich auch nicht jedes Mal. Es gibt allerdings abseits der schönen und sauberen Oberfläche unserer frisch gewaschenen Kleidung eine ernste Umweltproblematik: Mikroplastik. Dieser kaum sichtbare Umweltverschmutzer gelangt durch uns verursacht in den Wasserkreislauf und hat weitreichende Folgen für die Meere und auch unsere Gesundheit.

Definition: Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind kleine Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese winzigen Teilchen können entweder bewusst für bestimmte Produkte wie Kosmetika oder Reinigungsmittel hergestellt werden – oder sie entstehen als sekundäres Mikroplastik durch den Zerfall größerer Kunststoffteile.

Ein großer Teil dieses Mikroplastiks in der Umwelt stammt von synthetischen Textilien (schau dir dazu gerne auch unseren Textilguide an), die beim Waschen winzige Fasern freisetzen.

Was sind Kunstfasern?

Solche Kunstfasern werden, im Gegensatz zu Naturfasern wie Bio-Baumwolle, die direkt aus pflanzlichen oder tierischen Quellen gewonnen werden, chemisch (nicht selten mit ewigen Chemikalien) hergestellt.

Kunstfasern (Synthetikfasern) basieren meistens auf Polymeren, die aus Erdöl gewonnen werden. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Polyester, Nylon und Acryl. Sie sind günstig, (form)stabil, pflegeleicht – und wahnsinnig umweltschädlich.

Nicht nur die Produktion selbst ist oft energieintensiv und umweltschädlich, sondern eben auch die Tatsache, dass Kunstfasern beim Waschen Mikroplastik freisetzen.

Warum ist das Mikroplastik so gefährlich?

Diese Partikel sind besonders tückisch, da sie aufgrund ihrer geringen Größe leicht durch die Filter der Kläranlagen schlüpfen und so in natürliche Gewässer wie die Donau, die Zwiefalter Aach oder den Neckar gelangen. Eine Studie des österreichischen Umweltbundesamts hat beispielsweise an zwei Stellen der Donau 14 respektive 41 Tonnen Mikroplastik-„Durchfluss“ pro Jahr gemessen.

Umweltverschmutzung, Mikroplastik, Kunstfasern

Als wäre die schiere Menge nicht schon ein sehr großes Problem, verstärkt eine natürliche Eigenschaft von Plastik die Herausforderung: Einmal im Wasser, sind die Ministücke nahezu unmöglich vollständig zu entfernen und können in der Nahrungskette landen. Das macht Mikroplastik zu einem globalen Umweltproblem, dessen Langzeitwirkungen auf Ökosysteme und menschliche Gesundheit selbst heute noch nicht vollständig erforscht sind.

Kurze Zusammenfassung, warum Mikroplastik so schädlich ist:

  • Nahrungskette: Mikroplastik kann von Meereslebewesen verschluckt werden und sich in der Nahrungskette anreichern.
  • Chemische Bindung: Partikel binden Schadstoffe wie Pestizide und Schwermetalle, die dann von Tieren aufgenommen werden können.
  • Dauerhafte Verschmutzung: Kunststoffe zersetzen sich sehr langsam und verbleiben daher lange in der Umwelt.
  • Weite Verbreitung: Mikroplastik ist überall auf der Welt zu finden und schwer zu beseitigen.

Ist in Kleidung Mikroplastik enthalten?

Ja, in Kleidung ist Mikroplastik enthalten – jede Menge sogar. Laut einer Studie stammen 20 bis 35 Prozent des gesamten Mikroplastiks aus der Textilindustrie. Der BUND spricht sogar von 35 Prozent, womit Textilien noch vor Reifenabrieb und Stadtstaub die Hauptquelle von Mikroplastik im Wasser sind.

Jedes Mal, wenn vor allem synthetisch hergestellte Kleidungsstücke gewaschen werden, werden also Hunderte bis Tausende von winzigen Kunststofffasern freigesetzt, die dann ins Abwasser gelangen. Da herkömmliche Kläranlagen nicht darauf ausgelegt sind, diese winzigen Partikel effektiv zu filtern, enden sie oft in Flüssen, Seen und schließlich in den Ozeanen.

Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik in Textilien

Die Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik, das von Textilien stammt, ist ein wachsendes Umweltproblem. Grundsätzlich besteht laut WWF drei Viertel des Meeresmülls aus Plastik, jährlich sind es zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen, die dazukommen.

Waschgang

 

Rund ein Drittel steuern unsere Kleidungsstücke bei – also nicht unsere Schwabenpower-Klamotten, sondern vor allem aus Kunstfasern hergestellte Klamotten. Doch wie lässt sich vermeiden, dass Meerestiere unter physischen Verletzungen durch grobes Plastik und chemische Vergiftungen durch Mikroplastik leiden?

6 Tipps für die Wäsche: Kann man Mikroplastik vermeiden?

Klar: Das Problem wird sich nicht mit drei Ideen schnell lösen lassen. Allerdings kann jeder seinen Teil dazu beitragen – und das beginnt beim Waschen der Kleidung. Hier sind sechs praktische Tipps, die dabei helfen können:

  1. Weniger waschen: Überlege, ob Kleidungsstücke wirklich gewaschen werden müssen oder ob eine Lüftung ausreicht. Das reduziert nicht nur Mikroplastik, sondern schont auch deine Lieblingsstücke.
  2. Waschbeutel verwenden: Spezielle Waschbeutel, zum Beispiel der Guppyfriend, fangen beim Waschen freigesetzte Fasern auf. So verhinderst du, dass sie ins Abwasser gelangen.
  3. Flüssigwaschmittel statt Pulver: Flüssigwaschmittel verursachen weniger Reibung zwischen den Kleidungsstücken, was den Faserabrieb reduziert.
  4. Niedrigere Waschtemperaturen: Waschen bei niedrigeren Temperaturen schont nicht nur die Kleidung, sondern führt auch zu weniger Faserabrieb. Wirf dazu auch einen Blick in unseren Guide zum Thema „Waschen ist nicht gleich Waschen“.
  5. Vollere Waschladungen: Eine vollere Waschmaschine bedeutet weniger Reibung zwischen den einzelnen Kleidungsstücken – auch das reduziert den Faserabrieb.
  6. Hochwertige Kleidung kaufen: Der wichtigste Tipp kommt zum Schluss. Investiere in qualitativ hochwertige, langlebige Kleidung aus natürlichen Materialien – wie wäre es mit einer Capsule Wardrobe? Das ist der größte Hebel, um Mikroplastik zu verhindern.

Indem wir diese einfachen Maßnahmen in unseren Alltag integrieren, kann jeder von uns ein kleines Stück dazu beitragen, die tausenden Tonnen an Mikroplastik, die in unsere Umwelt gelangt, zu reduzieren – und nebenbei schonst du so noch deine Lieblingsstücke.

Schwabenpower, Bio, natürliche Fasern

Fazit: Nachhaltige Lieblingsstücke bei Schwabenpower entdecken

Auf „großer Ebene“ gibt es leider noch keine umfassende Lösung für das Problem der Mikroplastikverschmutzung durch Textilien. Die Textilindustrie und wir als Verbrauchende stehen gleichermaßen vor der Herausforderung, nachhaltiger zu handeln.

Wir tun bei Schwabenpower etwas dafür, weil uns eine nachhaltige Modeindustrie am Herzen liegt. Unser Ansatz: Kleidung aus natürlichen Fasern, hergestellt im Umkreis von 50 Kilometern. So entstehen nicht nur schöne und regional produzierte Stücke, diese sind auch noch frei von Mikroplastik.

Entdecke jetzt unsere nachhaltig produzierten Lieblingsstücke online oder schau in unserem Ladengeschäft in Zwiefalten vorbei!


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