Textilien und die Umwelt

Wir haben immer wieder in unserem Blog die Thematik der Auswirkungen der Textilindustrie auf die Umwelt angeschnitten. In diesem Artikel möchten wir dir einen detaillierteren Einblick geben. Was genau verursacht die Textilproduktion in Deutschland, Europa und weltweit an Emissionen, wie viel Wasser wird verbraucht, wie können wir daran arbeiten?

Einer der größten Treiber des Klimawandels

Die Textilindustrie zählt zu den größten Treibern des Klimawandels und hat einen starken Einfluss auf unsere Umwelt. Nur drei Bereiche unseres täglichen Lebens nehmen einen noch stärkeren Einfluss: die Lebensmittelherstellung, der Wohnungsbau und die Mobilität.

Der Textilmarkt wächst global bereits seit Jahren (1) – und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Lag das Marktvolumen im Jahr 2023 noch bei grob 1,8 Billionen US-Dollar, soll der Markt bis 2032 auf knapp 3,5 Billionen US-Dollar anwachsen – das entspricht rund 7,5 Prozent Zuwachs jährlich. Europa trägt dazu einen erheblichen Teil bei, im Jahr 2024 rund 451 Milliarden Euro (2). Auf Deutschland entfallen etwa 68 Milliarden Euro (3).

Es verwundert also nicht, dass die Auswirkungen auf die Umwelt stark sind. Doch was genau bedeutet das in Zahlen?

Viel Wasser wird verbraucht

Es gibt eine spannende Zahl, die vor allem in Relation zu unserem Trinkverhalten oft für Staunen sorgt. Für die Herstellung eines einzigen T-Shirts aus Baumwolle werden rund 2.700 Liter Süßwasser (4) benötigt. Das ist so viel, wie du in etwa zweieinhalb Jahren selbst trinkst.

Bei Schwabenpower setzen wir uns entschieden dafür ein, dass eben nicht so viele Ressourcen zur Herstellung von Kleidungsstücken verbraucht werden. Hier sticht unsere 50-Kilometer-Kollektion hervor, bei der sämtliche Arbeitsschritte zur Herstellung eines Schwabenpower-Lieblingsstücks in der Region stattfinden. Zudem entsteht gerade eine Linie von Upcycling-Produkten. Hier verarbeiten wir Stoffe, die sonst im Schredder gelandet werden und hauchen ihnen kreativ ein zweites Leben ein. Jegliche Verschwendung versuchen wir bei Schwabenpower zu vermeiden.

 

Welche weiteren Auswirkungen spürt die Umwelt?

Eine weitere spürbare Auswirkung der Textilindustrie: (ewige) Chemikalien. Der stellenweise intensive Gebrauch von Chemikalien, besonders beim Färben und Veredeln von Stoffen, ist ebenfalls eine Herausforderung, die die Umwelt nicht verarbeiten kann.

Ein großer Teil dieser Chemikalien landet in den Wasserwegen, was wie beschrieben zu einer erheblichen Verschmutzung führt. So kommt es, dass die Textilbranche die drittgrößte Quelle für die Verschmutzung von Wasser (und auch Flächenverbrauch) überhaupt ist (5). Rund 20 Prozent der globalen Wasserverschmutzung geht auf das Konto der Textilherstellung (6) – auch Mikroplastik spielt hier eine große Rolle. Das gilt natürlich vor allem für die Fast-Fashion-Branche.

Zudem ist die Textilproduktion nicht nur wasserintensiv, sondern auch energieintensiv, was sie zu einem der größten Emittenten in der Industrie macht. Nach Angaben des World Economic Forum ist die Modeindustrie für rund zehn Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich (7). Zum Vergleich: Das ist mehr ist als die Emissionen aller internationalen Flüge und Schiffsfahrten zusammen.

Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zu einer modernen Industrie

Es verwundert beim Blick auf solche Zahlen nicht, warum wir immer wieder von nachhaltiger Mode und einer grundsätzlich nachhaltigen Textilindustrie sprechen – im Hinblick auf den Erhalt unserer Umwelt ist das unumgänglich. Trotzdem gibt es nach wie vor viele große Player, vor allem im Bereich der Fast Fashion, die keine großen Schritte machen.

Für uns bedeutet Nachhaltigkeit unter anderem, dass folgende Dinge umgesetzt werden:

  • Mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Unternehmen und Konsumenten sollen genau wissen, wo und wie Textilien produziert werden. Das schließt Informationen über die ökologischen und sozialen Auswirkungen jeglicher Produktion ein. Hier helfen unter anderem Textilsiegel wie der GOTS oder IVN Best Zertifizierungen und eine vollkommene Transparenz der Produktion – bei Schwabenpower leben wir genau das vor.
  • Verwendung nachhaltiger Rohmaterialien: Es wird zunehmend auf Materialien wie Bio-Baumwolle, Bambus, Hanf und recycelte Fasern gesetzt, die weniger umweltbelastend als etwa künstliche Fasern sind. Zudem liegt ein Augenmerk darauf, welchen Weg das Rohgarn zurück legen muss und was hier sinnvoll ist. In unserem Textilguide findest du eine Übersicht aller Textilien.
  • Kreislaufwirtschaft und Recycling: Die Textilproduktion ist für bedeutende CO₂-Emissionen und Wasserverbrauch verantwortlich. Durch die Förderung einer Kreislaufwirtschaft und verbesserte Recyclingtechnologien soll Materialverschwendung verringert werden. Auch Upcycling und das Reparieren von Kleidung spielen hier eine große Rolle. Daher unsere Gedanken der neue Schwabenpower Upcycling-Produkte.
  • Produktlanglebigkeit und Qualität: Die Branche bewegt sich, mit Ausnahme einiger großer Player, insgesamt doch eher weg von der Schnelllebigkeit der Fast Fashion und hin zu langlebigen, qualitativ hochwertigen Produkten, die weniger oft ersetzt werden müssen. In diesem Zusammenhang empfehlen wir dir auch unseren Artikel zur Capsule Wardrobe!

Fazit: Es gibt noch viel zu tun

Auch wenn es nicht überraschend ist, dass die Textilindustrie massive negative Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, ist die ein oder andere Zahl doch erschreckend. Wir sind uns dessen bewusst und gehen es an, weshalb wir bei Schwabenpower so handeln, wie wir handeln. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist es wert getan zu werden. Für ein besseres Morgen!

Falls du Lust hast, mehr über die Herstellung unserer Lieblingsstücke zu erfahren, laden wir dich ein, unsere Klamotten im Online-Shop oder direkt in unserem Ladengeschäft in Zwiefalten zu shoppen. Wir freuen uns auf dich!

Quellen:


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